Gefässe
Im menschlichen Kreislauf unterscheiden wir drei Arten von Gefäßen:
Arterien
Die Arterien führen das Blut vom Herzen zu den Organen (Hirn, Lunge, Bauchorgane, Muskulatur etc.).
Venen
Die Venen sammeln das Blut, nachdem es durch die Organe hindurchgeflossen ist, und führen es zum Herzen zurück.
Lymphgefäße
Die Lymphgefäße sammeln überschüssiges Gewebswasser und führen es dem Blutkreislauf wieder zu.
Alle drei Arten von Gefäßen können krankhaft verengt bzw. verschlossen, erweitert und geplatzt bzw. verletzt sein. Darüber hinaus gibt es angeborene Gefäßfehlbildungen.
- Verengungen (Stenosen) bzw. Verschlüsse (Okklusionen) von Arterien führen zu Zufluss-bzw. Durchblutungsstörungen. Typische Beispiele sind die Schaufensterkrankheit, der Herzinfarkt oder der Schlaganfall.
- Verengungen bzw. Verschlüsse von Venen und Lymphgefäßen führen zu Abflussproblemen und zu Stauungssymptomen. Typische Beispiele sind hier die Bildung von Blutgerinnseln in den Beinvenen (Venenthrombose) bzw. das Lymphödem. Eine häufige Komplikation einer Venenthrombose ist die Lungenembolie, bei der aus den Beinvenen abgeschwemmte Blutgerinnsel die Lungenarterie teilweise verstopfen.
- Die Erweiterung von Arterien wird auch als Aneurysma bezeichnet. Sie kommen häufig an Hirngefäßen und an der Hauptschlagader vor und verursachen in der Regel solange keine Symptome, solange nicht ihre unter großer Spannung stehende Wand einreißt und es zu einer unter Umständen tödlichen Blutung kommt.
- Erweiterungen von Venen werden als Krampfadern (Varizen) bezeichnet. Sie kommen sehr häufig als kosmetisches, aber auch medizinisches Problem vor. Erweiterungen von Lymphgefäßen sind viel seltener und gehören zu den sogenannten Gefäßmissbildungen.
- Das Platzen von erweiterten Arterien oder die Verletzung von gesunden Arterien bei Unfällen, Durchstich-oder Schussverletzungen oder auch im Rahmen einer Operation führt zu akuten Blutungen, die häufig lebensbedrohlich sind und unmittelbar versorgt werden müssen.
- Venöse Blutungen verlaufen meist weniger dramatisch und können durch einfache Kompression gestillt werden. Verletzungen von Lymphgefäßen sind meist Folge von Operationen, bei den Lymphknoten entfernt werden müssen, und führen zu Lymphansammlungen (Lymphocelen).
- Angeborene Gefässfehlbildungen stellen seltene Erkrankungen des Gefäßsystems dar. Das Erkrankungsspektrum ist sehr vielgestaltig und kann Arterien, Kapillaren, Venen und auch Lymphgefäße betreffen. Hiervon abzugrenzen ist eine Vielzahl von Gefässtumoren. Die korrekte Zuordnung der Gefässfehlbildung erfordert viel Erfahrung und ist zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Beschwerden verursachen Gefässfehlbildungen meist erst im jungen Erwachsenenalter. Hier kann minimal-invasiv durch punktgenauen Gefässverschluss (Embolisation) oder Verödung (Sklerosierung) der betroffenen Gefässabschnitte vielen Patienten ohne operative Narben geholfen werden.
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